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mira123's reviews
847 reviews
So erziehst du deinen Menschen: Empfehlungen einer Hauskatze by Barbara Capponi
5.0
Uff, die Rezension zu diesem Buch habe ich jetzt länger vor mir hergeschoben. Vor allem, weil ich mich Anfang diesen Sommers nach langer Krankheit von meiner Katzendame verabschieden musste. Deswegen war ich jetzt die längste Zeit einfach echt nicht in der Stimmung dazu, irgendwas zum Thema zu schreiben. Und dann war der Punkt erreicht, an dem ich mich sogar erfolgreich davon überzeugt habe, dass ich diese Rezension schon geschrieben habe. Könnt ihr euch denken, wie überrascht ich war, als ich bemerkt habe, dass ich weder auf Reado, noch auf Goodreads die Rezension gespeichert habe - und sie auch nicht auf diesem Blog finden konnte. Ups. Also musste ich meine Notizen zum Buch nochmal hervorkramen und darf euch jetzt die Rezension zu "So erziehst du deinen Menschen" präsentieren.
In diesem Ratgeber wird aus Sicht der Katze alles erklärt, was man über das Zusammenleben mit einem Menschen wissen will. Das beginnt bei der Auswahl des richtigen Dosenöffners... ähm, Menschen. Weiter gehts mit der Erziehung, denn ein falsch erzogener Mensch ist kein angenehmer Zeitgenosse. Und natürlich wird uns auch erklärt, was denn einen Menschen für so einen tollen Gefährten für Katzen macht - von der Fähigkeit, die Thunfischdose zu öffnen mal abgesehen. Ergänzt werden alle Kapitel auch durch Geschichten über besondere Katzen und ihre Menschen.
Dieser Ratgeber ist humorvoll, super lustig und fesselnd. Der Schreibstil hatte mich sofort und sorgte dafür, dass ich dann recht schnell mit dem Buch durch war.
Das Buch ist schön gestaltet. Hier finden wir auch Illustrationen, die ich für gut gelungen halte und die mir dieses Buch noch sympathischer machten. Das ist mit einer der Gründe warum ich dieses Buch auch für ein großartiges Geschenk halte - nicht vergessen, in drei Monaten ist schon wieder Weihnachten. (Ja, das musste ich gerade selber nochmal nachschauen. Draußen hat es über 20 Grad - das kann doch gar nicht sein!)
Mein Fazit? Ein Must-Read für alle Katzeneltern!
Der Blutschwur by Janis Nebel
5.0
So, endlich durfte ich Anfang August den dritten Band dieser Reihe auf meinen eReader laden. Und jetzt geht das Warten schon wieder von vorne los! *Seufz* Sollte das der erste Band der Reihe sein, den ich auf meinem Blog seht: Ihr findet auf meiner Seite auch die Rezension zu Teil 1 und Teil 2. Einfach auf den jeweiligen Teil klicken, dann solltet ihr sofort hinkommen!
Und, wie das natürlich immer ist, wenn man den dritten Teil einer Reihe rezensiert: Es herrscht hier Spoilergefahr für die ersten beiden Bücher. Kapiert? Sehr gut, dann kann ich ja anfangen!
In diesem Band finden wir sowohl Neri als auch Mitja in nicht unbedingt angenehmen Situationen wieder. Neri wurde durch Nikolaj, den Fürsten Aheelias, gefangen genommen und ist in ihrer Vogelform in einen Käfig gesperrt. Mitja wiederum muss so tun als hätte er die letzten Monate nicht zusammen mit Neri verbracht. Denn wie wir alle wissen: Der Fürst hat die letzten Wochen und Monate nach Neri gesucht, dass die also die ganze Zeit bei Mitja gewohnt hat, kommt also garantiert nicht so gut an. Doch wie sollen es die beiden schaffen, doch noch ein Happy End zu bekommen? Und dabei möglichst am Leben zu bleiben? Und wie entwickeln sich die Spannungen zwischen Aheelia und dem Rest Königreichs wohl weiter, die ja schon in den letzten beiden Teilen sichtbar wurden?
Hier spitzt sich die Handlung so richtig zu. Kennt ihr das Konzept der Heldenreise von Joseph Campbell? Hier gibt es den Zeitpunkt der großen Krise, wo alles verloren scheint und der Leserin vorgegaukelt wird, dass die Geschichte nicht gut kann - und ich habe das Gefühl, dass dieses Buch sich im Handlungsstrang in etwa an dieser Stelle abspielt. Wer also erwartet, dass dieser Teil happy ist: Nope, falsche Adresse! Dafür merken wir hier vor allem auf Mitjas Seite, wie viel Neri ihm inzwischen bedeutet und wie sehr es ihn belastet, die Beziehung zu ihr verleugnen zu müssen - doch er muss so tun, als würde er sie nicht kennen, sonst bringt er das Leben von ihnen beiden in Gefahr. Und auch auf Neris Seite merken wir ähnliches: Sie ist super verletzt von Mitjas Verhalten und fühlt sich verraten. Und diese Mischung sorgt dafür, dass die Spannung zwischen den beiden aufrecht bleibt - auch, wenn die beiden direkt in der Handlung eher weniger Kontakt zueinander haben.
Eines muss ich euch sagen: Die letzte Hälfte des Buches habe ich in einer Sitzung verschlungen. Die letzten 200 Seiten sind einfach runtergegangen wie eine gute Tasse Tee an einem Wintertag. I was hooked! Mir egal, dass das unter der Woche war und ich am nächsten Tag arbeiten musste. Mir egal, dass ich am nächsten Tag komplett gerädert und mit Augenringen bis zum Boden auftauchte. Das war es wert. Umso geschockter war ich dann vom Ende des Buches. Ich saß im Bett und konnte einfach gar nicht mehr fassen, was ich da gerade gelesen habe.
Mein Fazit? Genial! Vielleicht sogar der bisher beste Teil der Reihe!
That Girl by Gabriella Santos de Lima
4.0
Ich glaube, keine junge Frau, die irgendwie mit Social Media in Kontakt ist, hat den Trend um "That Girl" in den letzten Jahren nicht mitbekommen. Für alle, die das irgendwie doch verpasst haben (ihr Glücklichen!): That Girl ist eine Frau, die scheinbar perfekt ist. Sie steht jeden Morgen früh auf und ist dann direkt produktiv, ihre Wohnung ist immer sauber, sie sind immer perfekt geschminkt, essen nur gesund und haben wunderbar ästhetische Freizeitbeschäftigungen. Sie führt ein Dankbarkeitstagebuch, hat ein funktionierendes Bullet Journal, eine wunderbare Beziehung und nie fettiges Haar. Needless to say: Ich bin kein That Girl. Und du, die du diesen Blogpost gerade liest, sehr wahrscheinlich auch nicht. Denn That Girl ist eine Kunstfigur, geschaffen vom performativen Perfektionswahn auf den Sozialen Medien. Nicht mal die jungen Frauen, die ihre Videos und Fotos mit #ThatGirl markieren, sind That Girl. Denn das ist ein unerreichbares Ideal, dem man zwar nacheifern kann, das aber für keinen Menschen wirklich eine realistische Zukunftsoption ist. Hate to break it you.
So, nachdem wir das geklärt haben, ab zur Rezension. Hier geht es um Tess (die ich sofort ins Herz geschlossen habe) - und auch Tess ist eigentlich kein That Girl. Doch sie gibt ihr Bestes, um online so zu wirken, denn sie verdient so ihren Lebensunterhaltung. Sie ist Influencerin und hat ein Buch über ihre Tinder Dates veröffentlicht. Doch während sie sich auf Anraten ihrer Lektorin ein Happy End für ihr Buch ausgedacht hat, gibt es das in ihrem echten Leben leider nicht. Gerade hat sich wieder ein Typ von ihr getrennt, aber weigert sich die Fotos von ihr zu löschen, die er während sexuellen Handlungen ohne ihr Einverständnis von ihr gemacht hat. Leo wiederum wirkt da wie ein viel besserer Mann. Er ist sympathisch, witzig und hat immer die perfekten Avocados daheim. Aber ist er wirklich so ein toller Fang, wie es Tess in den ersten Wochen vorkommt?
Dieses Buch ist zynisch und ironisch-bissig - und ich habe es geliebt! Die Geschichte wirkte auf mich authentisch und ich fühlte mich trotz des ernsten Themas unglaublich wohl damit - denn ich fühlte mich über weite Abschnitte verstanden. Ich selbst hatte ebenfalls schon mehr als genug Tinder, Bumble und ähnliche Dates und ganz ehrlich? 90 Prozent davon sind schrecklich. Ich könnte selbst bereits ein Buch darüber schreiben, aber das wäre wohl extrem langweilig und würde euch wohl dazu bringen, vor Zorn zu implodieren. Mein Highlight vom letzten Date? Der Typ hat mir einen Vortrag darüber gehalten, warum es keine richtigen Männer in unserer Gesellschaft mehr gibt - und hat das an Nagellack festgemacht. Joa, der ist bis heute die Lieblingsanekdote vieler Leute in meinem Freundeskreis. Wenn die Typen, die Tess so kennengelernt hat, ähnlich drauf sind, verstehe ich, dass ihr Buch darüber gut ankommt. Würde ich mir sofort auch kaufen!
Dieser Roman startet sehr stark und fesselnd und mit vielen tollen Zitaten. Auch der Mittelteil ist genial. Das Ende war etwas schwächer, aber trotzdem noch gut. Ich denke der Hauptgrund, warum ich davon nicht ganz so begeistert war wie vom Rest der Geschichte, ist die Tatsache, dass ich das nicht erwartet habe. Ich hätte mit einem anderen Abschluss gerechnet. Jetzt, wo ich ein bisschen Abstand zur Geschichte habe, glaube ich aber, dass die Entscheidung, das Ende so zu gestalten, eine gute war.
Mein Fazit? Ein wirklich toller Roman über das Leben mit und auf Social Media!
Wolke Sieben ganz nah by Kirsty Greenwood
5.0
Wisst ihr noch damals, als ich überzeugt war, Liebesromane nicht ausstehen zu können? Ja, ich bin ebenfalls froh, dass diese Zeiten vorbei sind. Sonst hätte ich diesem Buch nämlich nie eine Chance gegeben - und das wäre ein Riesenverlust!
Hier geht es um Delphi, die ich schon nach wenigen Seiten ins Herz geschlossen habe. Sie erstickt an einem Burger und stirbt so. Und muss feststellen, dass das Jenseits ganz anders ist als das, was sie sich vorgestellt hat: Alles sieht aus wie in einem Wäschesalon und ihre Therapeutin Merritt ist nicht unbedingt so feinfühlig, wie man sich eine Jenseits-Therapeutin so vorstellen würde. Und nachdem Delphi beim Abspielen aller Lowlights ihres eher langweiligen Lebens schon fast durchgedreht ist, trifft sie auch noch ihre wahre Liebe im Warteraum - der aber nur irrtümlich hier gelandet ist. Doch Delphi hat Glück: Merritt ist vernarrt in Liebesromane und kann sich diese Chance nicht entgehen lassen. Und so bekommt Delphi doch nochmal eine zweite Chance und zehn Tage Zeit, um diesen Traummann dazu zu bringen, sie zu küssen. Schafft sie es, darf sie noch ein bisschen weiterleben. Wenn nicht, stirbt sie nochmal...
Delphi war mir sofort sympathisch. Sie hatte es bisher im Leben nicht leicht und hatte immer schon damit zu kämpfen, mit anderen Menschen zurechtzukommen. Deswegen hat sich auch nicht besonders viele Freundschaften - ihr Vertrauen in andere Menschen hat sie schon zu Schulzeiten verloren. Es war schön, mitzuerleben, wie sie in diesen zehn Tagen es endlich wieder mal wagt, andere Menschen mal wieder in ihr Leben zu lassen. Dieses Buch vermittelt so ein unglaublich positives Menschenbild, dass das sogar mich Zynikerin beeinflusst hat. Und das, ohne nur tolle, perfekte Menschen zu zeichnen.
Vor dem Lesen hatte ich ein bisschen Sorge, dass das Thema Tod hier geschmacklos behandelt werden würde. Doch das war zumindest meiner Meinung nach nicht der Fall. Es handelt sich natürlich um eine romantische Komödie, aber der Humor ging meiner Ansicht nach nicht unter die Gürtellinie. Gebt aber bitte nicht zu viel auf meine Wahrnehmung - gerade dieses Thema ist eines von denen, die wohl jeder Mensch ein bisschen anders wahrnimmt. Während es für mich auch in Zeiten der Trauer voll in Ordnung ist, zu lachen, sich mit Freund:innen zu treffen, zu tanzen und bunte Kleidung zu tragen, sehen das andere ganz anders. Auch für mich ist der Tod traurig, aber das Leben mit offenen Armen zu begrüßen, ist die Strategie, die mir am meisten dabei hilft, mit Verlusten umzugehen und mich an meine Verstorbenen auf eine positive und produktive Art zu erinnern. Klar fließen da auch Tränen (verdammt, ich weine ja selbst jetzt gerade wieder), aber trotzdem finde ich, dass Spaß und Humor trotzdem Teil eines Lebens sein dürfen, selbst wenn dieses Leben gerade von einem Verlust oder sogar der eigenen Sterblichkeit überschattet wird. Und dieses Buch hatte einfach den perfekten Humor für den Umgang mit dem Thema: Leicht zynisch, liebenswürdig, manchmal eine Prise Slapstick, und meistens einfach wunderbar nachvollziehbar.
Das Ende dieses Romans war für mich vorhersehbar - doch die Autorin hat es geschafft, einen Twist einzubauen, den ich so nicht erwartet hätte. Und selbst diese Vorhersehbarkeit hat mich nicht gestört. Ich hatte meinen Spaß - und was sonst ist bitte wichtig?
Lobend hervorheben möchte ich auch eine Behauptung, die ganz zu Beginn des Buches von Merritt aufgestellt wird und die ich sehr schön finde: Jeder Mensch hat fünf Seelenverwandte. Ist das nicht wundervoll??? Und sowas Wunderschönes finde ich in einem Liebesroman? Einem Genre, das normalerweise die eine wahre Liebe feiert? Wunderbar!
Mein Fazit? Ein wunderbarer Liebesroman!
Musterbruch: Überraschende Lösungen für wirkliche Gleichberechtigung by Patricia Cammarata
3.0
Meiner Rezension voran: Ich bin nur teilweise die Zielgruppe für dieses Buch. Zwar möchte ich früher oder später Familie, aber aktuell habe ich weder einen Partner, noch ein Kind. Das "teilweise" kommt also eigentlich nur daher, dass ich mir das für die Zukunft wünsche. Lesen wollte ich dieses Buch trotzdem - vor allem, weil mir nicht klar war, dass hier der Fokus auf dem Zusammenleben (in diesem Buch genauso wie in vielen anderen Büchern zum Thema meist zwischen Mann und Frau) in einer Partnerschaft liegt.
Ich dachte, dass die Themen weiter gefächert sind, denn Verbündete kann man sich ja auch im Arbeitsleben suchen, Stereotypen begegne ich auch im Amt und richtige Kommunikation ist in jeder Art von Beziehung wichtig, und nicht nur in romantischen Beziehungen. Dass es hier tatsächlich um Care-Arbeit geht, wurde mir erst beim Lesen klar. Im Nachhinein lässt sich das jetzt irgendwie im Klappentext erkennen, aber vorher war das für mich nicht sichtbar. Und bitte versteht mich nicht falsch: Dieses Thema ist super wichtig! Für jede Person, nicht nur für Frauen. Wir alle sollten wissen, dass Care-Arbeit harte Arbeit ist und der Mental Load meist auf Frauen abgeladen wird. Aber ein Buch, das sich nur mit diesem Thema beschäftigt, hätte ich wohl nicht einfach so in die Hand genommen.
Trotzdem war dieses Buch dann aber über weite Teile spannend für mich. Die Autorin hat es sich hier zur Aufgabe gemacht, verschiedene konkrete Handlungsideen vorzustellen, wie Gleichberechtigung in der Partnerschaft und im Familienleben gelingen kann. Dabei überzeugt sie mit Daten und Fakten, bietet Material zum Weiterlesen auf ihrer Website an und flicht geschickt auch Erlebnisse aus dem Alltag ihrer eigenen Familie ein. All das war für mich überraschend interessant. Gut finde ich auch die kurzen Zusammenfassungen am Ende jedes Kapitels - und die literarische Anspielung, die mich hier immer erwartete (So heißt dieser Kapitelabschnitt "des Pudels Kern").
Kritisieren möchte ich aber, dass an einer Stelle Daten mithilfe einer Instagram-Umfrage ermittelt wurden. Zwar betont die Autorin, dass diese Umfrage nicht repräsentativ ist, aber trotzdem stellten sich da bei mir die Haare auf. Denn wie die Autorin schon sagt: Das ist nicht repräsentativ. Ich verstehe, dass es zu diesem Thema noch keine Daten gab, trotzdem muss ich diese Art der Datenerhebung nicht unbedingt in einem Sachbuch sehen.
Mein Fazit? Ganz interessant, aber auch nicht mehr. Schade.
A Court of Thorns and Roses by Sarah J. Maas
4.0
Schafft es eigentlich irgendjemand von uns Buchsüchtigen, sich längere Zeit auf Instagram, Youtube oder einem anderen Sozialen Netzwerk herumzutreiben, ohne früher oder später auf die ACOTAR-Serie gestoßen zu werden? Denn ich habe das definitiv nicht geschafft. Und vor einigen Monaten bin ich dann endlich schwach geworden und habe mit dieser Reihe begonnen. Und inzwischen bin ich fast durch - nur noch ein Hörbuch und die Reihe wird von meiner Liste gestrichen! Was ich bei dieser Menge an Text, die mir zu Beginn hier bevorstand, nicht erwartet hätte. Wie viele Reihen schaffen es bitte, lang genug gut zu sein, dass ich fünf Bände davon lese oder anhöre? Auch wenn hier auch nicht jedes einzelne Buch ein Highlight war, aber dazu kommen wir dann später irgendwann.
Zu allererst möchte ich hier auf das geniale Hörbuch aufmerksam machen, das ich gehört habe. Das stammt von Graphic Audio (leider keine bezahlte oder sonstige Kooperation - wäre zu schön!) und boah, die schaffen echt Magie in diesem Studio! Über den Werbespruch "A Movie in your Mind", der zu Beginn jedes Hörbuchs verlesen wird, habe ich zuerst nur die Augen verdreht. Eh klar, das nennt man Kopfkino und ist Teil meiner Fantasie. Natürlich läuft da ein Film in meinem Kopf ab! Was wollt ihr von mir? Joa, und dann ging das Hörbuch los. Hier wurde nicht nur der Text eingesprochen, nein: Ihr findet hier einen ganzen Cast an Schauspieler:innen, es gibt Hintergrundmusik und zum Inhalt passende Hintergrundgeräusche. Nichts davon ist aufdringlich, sondern war für mich einfach nur angenehm und spannend. Einziger Nachteil dieser Produktion? Jedes Buch wurde in mehrere Teile aufgeteilt, für die man auf Audible (denn nur dort ist dieses Hörbuch erhältlich!) also jeweils einen Credit ausgeben muss. Was ich persönlich schon ziemlich nervig finde, denn ich höre deswegen bereits eine ganze Weile an einer Serie, die ich lieber einfach in einem Rutsch durchgesuchtet hätte.
Es geht in diesem ersten Teil der Reihe um die junge Jägerin Feyre, die nach dem Tod einer Faerie - also einer Fee - durch ihre Hand dazu verflucht wird, ins Königreich von Tamlin zu ziehen. Tamlin, der immer eine Maske trägt, und zuerst ein unausstehlicher Grantler ist, aber dann.... sich irgendwie doch als ganz angenehmer Mensch herausstellt? Dieser erste Teil ist ganz klar ein Retelling von "Die Schöne und das Biest"! Nur, dass es dann in Band 2 noch einen ziemlich interessanten Twist gibt - doch das ist hier noch egal. Hier war ich dann am Ende noch ein ganz großer Fan von der Beziehung von Tamlin und Feyre - und ich bin mir sicher, dass ihr das auch sein werdet.
Allerdings muss ich hier nochmal auf die ungesunde Fokussierung von Booktok und Bookstagram auf das Thema Smut/Spice eingehen. Leute, euch erwartet zumindest in diesem ersten Band noch kein Erotikbuch. In späteren Büchern kommt dann mehr vor, doch auch dort steht der sonstige Inhalt mehr im Vordergrund als nur die Bettgeschichten. Können wir bitte aufhören, Bücher nur anhand ihrer erotischen Szenen zu bewerben und zu bewerten? Denn das reduziert diese Bücher genau darauf - was gerade in Fällen wie diesem Buch sehr schade ist! Geht man nur von verschiedenen Videos auf Instagram und co aus, könnte man hier einen Erotikroman handeln - was aber nicht zutreffend ist. Mich hätte das auch nicht gestört, aber ich weiß, dass das nicht allen so geht.
Mein Fazit? Ein toller Reihenauftakt! Nicht der beste Teil der Reihe, aber trotzdem sehr gut!
On & Off: Für einen bewussten Umgang mit Social Media by Lea Sophie Grünzinger, Nora Wunderwald, Nora Wunderwald
slow-paced
2.0
Wieviele Stunden pro Tag verwendet ihr eigentlich eure Handys? Also ich weiß, dass meine Bildschirmzeit viel zu hoch ist, und es ist nicht wirklich ein Trost, dass ich immer noch im Durchschnitt liege. Es gibt so viele Dinge, die ich tun könnte und tun möchte, so viele Hobbys, denen ich mal wieder nachgehen will - und kaum passe ich mal eine Sekunde nicht auf, scrolle ich schon wieder durch lustige Kurzvideos oder like die bunten Bilder meiner Freund:innen oder auch von vollkommen Fremden. Und ich weiß, dass das nicht gesund ist und dass mein Verhalten vielleicht fast schon in Richtung Sucht geht. Und immer wieder versuche ich daran mal was zu ändern - deswegen habe ich mir von meiner Kontaktperson auf Lovelybooks auch dieses Buch gewünscht. Meine Hoffnung waren ein paar richtig hilfreiche Tipps oder gute Ratschläge, die ich im Alltag befolgen könnte und mit denen ich meine Bildschirmzeit zumindest ein bisschen reduzieren könnte. Nur ein kleines bisschen!
Wie ihr vielleicht schon wegen dieser Formulierung vermutet: Mir hat dieses Buch leider gar nichts gebracht. Es hat mir sogar so wenig geholfen, dass ich zwischendurch überlegt habe, einfach abzubrechen.
Doch woran liegt das? Nun, beginnen wir mit einem Punkt, den ich bei "Sachbüchern" und Ratgebern sehr häufig kritisiere: Das hier war über weite Teile eine verstecke Autobiographie. Was vielleicht interessant sein könnte, wenn man davor schon irgendwas mit diesen Autorinnen zu tun hatte. Das war bei mir nicht der Fall, weswegen es mich auch nicht weniger hätte interessieren können, welche Social Media Plattformen die beiden Autorinnen gerne verwenden, wie eine davon zur Influencerin wurde oder wie die andere den Werdegang der anderen verfolgt hat. Das ist mir einfach total egal und hat mich schon nach sehr kurzer Zeit nur noch genervt.
Auch war ich mir nicht ganz sicher, wer denn jetzt die Zielgruppe dieses Buchs sein soll. Hier wird sehr viel Grundlegendes erklärt ("Welche Social-Media-Plattformen gibt es und was zeichnet sie aus?"), das meiner Meinung nach echt nicht hätte erklärt werden müssen. Ich gehe davon aus, dass die meisten Menschen, die zu diesem Buch greifen, bereits wissen, was Instagram, Whatsapp und Tiktok sind. Gleichzeitig ist der LYX-Verlag aber gerade im Genre New Adult recht groß - ein Genre, das junge Erwachsene von circa 18 bis 30 ansprechen soll. Also genau das Alter, in das ich auch reinfalle. Für dieses Alter war aber der Schreibstil dann doch oft zu kindlich gehalten.
Des Weiteren war mir dieses Buch an manchen Stellen zu unreflektiert. Ein Beispiel, das ich mir notiert habe, ist das Thema Bewerbungsgespräch. Ich weiß, ich weiß, die meisten von uns können das nicht mehr hören. Und hier wird auch komplett richtig behauptet, dass ein guter Social Media Account deine Jobchancen erhöhen kann. Dazu, dass ich meine bisherigen und auch meinen aktuellen Job bekommen habe, hat unter Anderem auch dieser Blog beigetragen, denn er zeigt, dass ich Computerkenntnisse habe, Durchhaltevermögen, Interesse am Thema und noch ein paar andere Eigenschaften, die mögliche Arbeitgeber:innen wohl sehr mögen. Wenn ihr aber nur einen auf öffentlich gestellten Privataccount habt, wo ihr unreflektiert alles postet, was euch gerade einfällt, dann kann das natürlich auch kontraproduktiv sein. Sollte natürlich nicht so sein, aber es ist halt doch ein Fakt, dass Arbeitgeber:innen sich eure Accounts ansehen - und was dort gepostet wird, prägt ihren Blick auf euch. Und das kann im schlimmsten Fall zu einer Absage führen.
Leider gab es dann in einem der letzten Kapitel auch noch Probleme in der Formatierung des Kapitels. Hier gab es mehrere Aufzählungen, die total durcheinander waren. Keine Zahl stand dort, wo sie stehen sollte. Ich hoffe einfach mal, dass ich ein Leseexemplar bekommen habe und das in der Endversion nochmal ausgebessert wurde, denn das wäre sonst so peinlich.
Eine sehr, sehr wichtige Info wurde in diesem Buch auch nicht genannt - was ich aber zu einem gewissen Grad nachvollziehen kann, denn es handelt sich dabei um eine Österreichische Gesetzgebung. Auf jeden Fall: Hassnachrichten und -kommentare sowie die Beteiligung an Shitsorms im Internet sind eine Straftat und können angezeigt werden. Das hat eine Entscheidung des OGHs vor Kurzem gezeigt. Ein Teilnehmer an einem Shitstorm wurde da zu einer ordentlichen Strafe verurteilt. Was ich sehr, sehr toll finde, denn es ist ein starkes Zeichen dafür, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist. Ich glaube, dass dieses Wissen gerade für Jugendliche und gerade im Kontext Cybermobbing eine wichtige Information wäre. Wenn euch also jemand online nicht in Ruhe lässt: Einfach mal anzeigen.
Mein Fazit? Leider gar nicht mein Fall. Schade.
Mein letztes Jahr der Unschuld by Daisy Alpert Florin
5.0
Isabel Rose ist im letzten Jahr ihres Studiums – und nichts ist so, wie sie es sich vorgestellt hat. (Same, girl!) Sie weiß nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll, fühlt sich einsam und von ihren Freundinnen unverstanden. Und ob das mit Zev, mit dem sie eigentlich immer nur aus Höflichkeit geredet hat, einvernehmlicher Sex war, das weiß sie auch nicht. Was sie aber weiß, ist, dass sie sich nicht wohl damit fühlt, als sie mit ihrer Freundin dann vor seiner Zimmertür steht und "Vergewaltiger" darauf sprüht. Was nur weiter zur Entfremdung der beiden beiträgt. Kurz: Isabels Leben fühlt sich an, als würde es auseinanderfallen – und sie leidet sehr darunter.
Ihr einziger Lichtblick ist ihr neuer Professor für Kreatives Schreiben: R.H. Connelly. Er hält ihre Texte für etwas ganz besonderes und Isabel selbst natürlich auch – sehr zum Ärger der anderen Studierenden. Langsam entwickelt sich eine geheime Affäre zwischen den beiden…
Ein unglaublich spannender Roman, der wohl ein breites Publikum ansprechen wird - und genau die Art von Geschichte war, die ich gerade lesen wollte. Die Geschichte Isabels wird gefühlvoll erzählt und ohne Isabel dabei abzuwerten – und trotzdem wird die Lehrer-Studentin-Beziehung nicht verharmlost oder gar romantisiert. Was ich hier unbedingt hervorherben möchte, denn Dark Romance liegt ja immer noch im Trend und da wäre ein solches Machtgefälle ja erwünscht und etwas, das gerne gelesen wird. So aber kann ich euch sagen: Das hier ist keine Dark Romance. Wenn ihr so ein Buch also sucht, dann nehmt nicht dieses hier in die Hand. Wenn ich aber diesen Roman bisher noch nicht gelesen habt, weil ihr Angst habt, dass das Dark Romance sein könnte, dann ist das hier euer Zeichen: Ihr könnt dieses Buch guten Gewissens lesen!
Isabel befindet sich in einer Phase der Selbstfindung – und der Autorin ist es gelungen, diese Phase, die wohl vielen Leser:innen aus dem eigenen Leben bekannt sein dürfte, authentisch zu beschreiben.
Mein Fazit? Eine ganz große Leseempfehlung für euch!
When in Rome by Sarah Adams
1.0
Pop-Sternchen Amelia hat genug von ihrem Leben im Rampenlicht. Also beschließt sie, sich ganz spontan eine Pause zu nehmen, trotz eines geplanten Interviews und der nötigen Vorbereitung einer anstehenden Tournee – die Konsequenzen kann ja ihre fiese Managerin für sie ausbaden. Amelia flieht in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aufs Land, genauer gesagt: in die Kleinstadt Rome. Doch schon auf der Hinreise hat sie eine Panne – und landet mit ihrem Auto im Garten des schlecht gelaunten, aber gutaussehenden Noahs, der ihr trotz seiner Abneigung ein Zimmer im Haus zur Verfügung stellt …
Dieses Buch hätte in der Theorie alles, was nötig wäre, um zu einem meiner Jahreshighlights zu werden. Allein schon mit der Trope „grumpy meets sunshine“ könnte man mich normalerweise begeistern. Und trotzdem habe ich das Buch nicht mal bis zur Hälfte der Handlung durchgehalten.
Die Protagonisten sind unglaubwürdig und nicht authentisch. Amelia ist total abgehoben, aufdringlich und überzeugt davon, in jeder Situation das Opfer zu sein. Sie ist in sozialen Situationen nicht unbedingt geschickt, ist sich aber sicher, dass sie super charmant ist. Aber naja: Wenn sie versucht, charmant zu sein, benimmt sie sich ausnahmslos immer daneben. Ganz ehrlich: Wäre ich Noah hätte ich sie schon nach der ersten Nacht rausgeworfen. Mir egal, dass sie in dieser Kleinstadt gestrandet ist - sie ist reich und könnte jederzeit ihre Managerin anrufen. Damit wäre sie also nicht mein Problem.
Noahs einzige Charaktereigenschaft wiederum ist „mürrisch“. Er hat sonst zumindest bis zu Seite 100 keine anderen Eigenschaften gezeigt. Und trotzdem kommt Amelias schlechtes Verhalten bei ihm scheinbar gut an? Denn: Trotz fehlender Chemie, fehlender Kommunikation, gegenseitiger Abneigung und ohne jedes Wissen übereinander beginnen die beiden innerhalb von 24 Stunden nach dem Kennenlernen, miteinander zu knutschen. Das war für mich einfach nicht glaubwürdig.
Mein Fazit? Für mich leider eine große Enttäuschung. Kann ich euch leider nicht empfehlen.
Dieses Buch hätte in der Theorie alles, was nötig wäre, um zu einem meiner Jahreshighlights zu werden. Allein schon mit der Trope „grumpy meets sunshine“ könnte man mich normalerweise begeistern. Und trotzdem habe ich das Buch nicht mal bis zur Hälfte der Handlung durchgehalten.
Die Protagonisten sind unglaubwürdig und nicht authentisch. Amelia ist total abgehoben, aufdringlich und überzeugt davon, in jeder Situation das Opfer zu sein. Sie ist in sozialen Situationen nicht unbedingt geschickt, ist sich aber sicher, dass sie super charmant ist. Aber naja: Wenn sie versucht, charmant zu sein, benimmt sie sich ausnahmslos immer daneben. Ganz ehrlich: Wäre ich Noah hätte ich sie schon nach der ersten Nacht rausgeworfen. Mir egal, dass sie in dieser Kleinstadt gestrandet ist - sie ist reich und könnte jederzeit ihre Managerin anrufen. Damit wäre sie also nicht mein Problem.
Noahs einzige Charaktereigenschaft wiederum ist „mürrisch“. Er hat sonst zumindest bis zu Seite 100 keine anderen Eigenschaften gezeigt. Und trotzdem kommt Amelias schlechtes Verhalten bei ihm scheinbar gut an? Denn: Trotz fehlender Chemie, fehlender Kommunikation, gegenseitiger Abneigung und ohne jedes Wissen übereinander beginnen die beiden innerhalb von 24 Stunden nach dem Kennenlernen, miteinander zu knutschen. Das war für mich einfach nicht glaubwürdig.
Mein Fazit? Für mich leider eine große Enttäuschung. Kann ich euch leider nicht empfehlen.