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A review by mira123
Musterbruch: Überraschende Lösungen für wirkliche Gleichberechtigung by Patricia Cammarata
3.0
Meiner Rezension voran: Ich bin nur teilweise die Zielgruppe für dieses Buch. Zwar möchte ich früher oder später Familie, aber aktuell habe ich weder einen Partner, noch ein Kind. Das "teilweise" kommt also eigentlich nur daher, dass ich mir das für die Zukunft wünsche. Lesen wollte ich dieses Buch trotzdem - vor allem, weil mir nicht klar war, dass hier der Fokus auf dem Zusammenleben (in diesem Buch genauso wie in vielen anderen Büchern zum Thema meist zwischen Mann und Frau) in einer Partnerschaft liegt.
Ich dachte, dass die Themen weiter gefächert sind, denn Verbündete kann man sich ja auch im Arbeitsleben suchen, Stereotypen begegne ich auch im Amt und richtige Kommunikation ist in jeder Art von Beziehung wichtig, und nicht nur in romantischen Beziehungen. Dass es hier tatsächlich um Care-Arbeit geht, wurde mir erst beim Lesen klar. Im Nachhinein lässt sich das jetzt irgendwie im Klappentext erkennen, aber vorher war das für mich nicht sichtbar. Und bitte versteht mich nicht falsch: Dieses Thema ist super wichtig! Für jede Person, nicht nur für Frauen. Wir alle sollten wissen, dass Care-Arbeit harte Arbeit ist und der Mental Load meist auf Frauen abgeladen wird. Aber ein Buch, das sich nur mit diesem Thema beschäftigt, hätte ich wohl nicht einfach so in die Hand genommen.
Trotzdem war dieses Buch dann aber über weite Teile spannend für mich. Die Autorin hat es sich hier zur Aufgabe gemacht, verschiedene konkrete Handlungsideen vorzustellen, wie Gleichberechtigung in der Partnerschaft und im Familienleben gelingen kann. Dabei überzeugt sie mit Daten und Fakten, bietet Material zum Weiterlesen auf ihrer Website an und flicht geschickt auch Erlebnisse aus dem Alltag ihrer eigenen Familie ein. All das war für mich überraschend interessant. Gut finde ich auch die kurzen Zusammenfassungen am Ende jedes Kapitels - und die literarische Anspielung, die mich hier immer erwartete (So heißt dieser Kapitelabschnitt "des Pudels Kern").
Kritisieren möchte ich aber, dass an einer Stelle Daten mithilfe einer Instagram-Umfrage ermittelt wurden. Zwar betont die Autorin, dass diese Umfrage nicht repräsentativ ist, aber trotzdem stellten sich da bei mir die Haare auf. Denn wie die Autorin schon sagt: Das ist nicht repräsentativ. Ich verstehe, dass es zu diesem Thema noch keine Daten gab, trotzdem muss ich diese Art der Datenerhebung nicht unbedingt in einem Sachbuch sehen.
Mein Fazit? Ganz interessant, aber auch nicht mehr. Schade.