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A review by mira123
Rauhnachtsfeuer: Eine Rauschberg-Geschichte by Christine Kulgart
3.5
Endlich bin ich dazu gekommen und habe es gelesen: Das jetzt schon nicht mehr ganz so neue Buch aus dem Rauschberg-Universum von Christine Kulgart. Teil 1 - "Rauschberg" - durfte ich euch ja auf diesem Blog ebenfalls schon vorstellen. Tine kenne ich durch das Autor:innenkollektiv Schreibfeder persönlich, ich versuche aber, mich von diesem persönlichen Kontakt nicht beeinflussen zu lassen. Diesen Disclaimer baue ich aber trotzdem ein - ihr wisst ja, wie wichtig mir Transparenz ist.
Während es im vorherigen Buch von Kulgart um das Kennenlernen von Florian und Theo ging (die ich nach diesem zweiten Buch noch mehr shippe als zuvor schon - sorry, Tine!), ist die Freundschaft der beiden hier schon etwas weiter fortgeschritten. Die beiden kennen sich inzwischen schon recht gut - gut genug, dass Florian eingeladen wird, die Rauhnächte bei Theo und seiner Familie zu verbringen. Ich weiß, dass viele Leute an die Magie der Rauhnächte glauben - ich bin aber ohne diesen Glauben aufgewachsen. Das einzige Ritual, an das sich meine Familie hält, ist, dass wir während der Rauhnächte keine Wäsche im Freien aufhängen. Hauptsächlich weil wir die Vorstellung ekelhaft finden, dass sich darin Geister verfangen könnten. Aber abgesehen davon? Nichts. Ich wusste nicht, dass die Rauhnächte für irgendjemanden außer die Nachbarin meiner Eltern eine besondere Bedeutung hat. Tja, da wurde ich im letzten Jahr nicht nur durch dieses Buch eines Besseren belehrt. Während diese Zeit für mich der perfekte Zeitpunkt ist, um mir Weihnachtsfilme anzusehen, Kekse zu futtern und Bücher zu lesen, vollziehen andere magische Rituale und nehmen an verschiedenen Traditionen teil. Diese Traditionen hier mal kennenzulernen, war für mich sehr spannend und ich war überrascht, zumindest von manchen schon mal gehört zu haben. Ich hätte mir aber an manchen Stellen gewünscht, vielleicht noch etwas mehr in die Tiefe zu gehen. Mich hätte es zum Beispiel interessiert, warum die Familie an diesen Ritualen teilnimmt, denn andere in der Geschichte halten davon ja gar nichts. Ich bin mir sicher, dass das sogar an der ein oder anderen Stelle angesprochen wurde, aber trotzdem hätte ich da manchmal mehr Details gebraucht.
Christine Kulgarts Sprache hat mir wie auch in ihren anderen Texten gut gefallen. Ich habe das Buch in zwei kurzen Sitzungen durchgelesen und hatte damit auch meinen Spaß. Leider habe ich aber den ein oder anderen Fehler gefunden, der wohl noch übersehen wurde. Oder der bei mir halt einfach noch drin war - viele Autor:innen schicken bereits Leseexemplare aus, bevor die allerletzte Korrekturrunde abgeschlossen ist. Ich kann mir vorstellen, dass das auch hier passiert ist.
Mein Fazit? Nicht ganz fehlerfrei, aber trotzdem eine Lektüre, die ich gerne gelesen habe.